Es ist für mich sonderbar, daran zu denken, daß zu Hause, in einer Schreibtischlade, ein angefangenes Drama»Saul«und ein Stoß Gedichte liegen.
Manchen Abend habe ich darüber verbracht, wir haben ja fast alle so etwas Ähnliches gemacht;
aber es ist mir so unwirklich geworden, daß ich es mir nicht mehr richtig vorstellen kann.
Seit wir hier sind, ist unser früheres Leben abgeschnitten, ohne daß wir etwas dazu getan haben.
Wir versuchen manchmal, einen Überblick und eine Erklärung dafür zu gewinnen, doch es gelingt uns nicht recht.
Gerade für uns Zwanzigjährige ist alles besonders unklar, für Kropp, Müller, Leer, mich, für uns, die Kantorek als eiserne Jugend bezeichnet.
Die älteren Leute sind alle fest mit dem Früheren verbunden, sie haben Grund, sie haben Frauen, Kinder, Berufe und Interessen, die schon so stark sind, daß der Krieg sie nicht zerreißen kann.
Wir Zwanzigjährigen aber haben nur unsere Eltern und manche ein Mädchen.
Das ist nicht viel – denn in unserm Alter ist die Kraft der Eltern am schwächsten, und die Mädchen sind noch nicht beherrschend.
Außer diesem gab es ja bei uns nicht viel anderes mehr;