Der Vatikan ist der kleinste Staat der Welt.
Obwohl der Zwergstaat nur einen halben Quadratkilometer groß ist und nur knapp 500 Einwohner hat, übt er durch sein Oberhaupt den Papst großen politischen Einfluss in der Welt aus.
Mitten in Rom gelegen ist er nämlich für mehr als eine Milliarde Katholiken das Zentrum des Glaubens.
Der Staat wird dabei nur von Männern regiert, seine Bürger zahlen keine Steuern und es ist das einzige Land der Welt mit Latein als Amtssprache.
Doch warum ist der Vatikan, der vollkommen von Italien umschlossen ist und dessen Fläche lediglich einem Achtel der Größe des New Yorker Central Parks entspricht, ein eigenes Land?
Beim Blick in die Geschichte bemerkt man, dass bereits im 8. Jahrhundert die damaligen Päpste einen eigenen Staat, den sogenannten Kirchenstaat, errichteten, der sich über ganz Mittelitalien erstreckte.
Die Päpste des Mittelalters und der frühen Neuzeit waren dabei ziemlich machtbewusste Herrscher.
Vom Kirchenstaat aus greifen sie ins Weltgeschehen ein, krönten Kaiser und entsandten Truppen in andere Gebiete.
Erst im Jahre 1309 gerieten die Päpste unter Abhängigkeit der französischen Krone und flüchteten deshalb ins Exil nach Avignon in Frankreich.
Deshalb war Avignon für fast 70 Jahre, unter die auch die große Pestepidemie fällt, Sitz des kirchlichen Oberhaupts.